Grenzgangverein Goßfelden e.V.

Otto Ubbelohde
(1867-1922)

Die Illustrationen der Grimmschen Märchen machten ihn weltbekannt: Otto Ubbelohde (1867-1922). Der in Marburg geborene Künstler suchte abseits der Großstadt ein naturnahes Leben und Arbeiten. Er fand es nahe Goßfelden. Dort baute er 1900 sein Atelier- und Wohnhaus. Ein großzügig bemessenes Gebäude, welches nach den Ideen des englischen Landhausbaus und nach seinen eigenen Entwürfen mit den örtlichen Bauhandwerkern in Fachwerk und Kratzputz erbaut wurde.

Der Maler und Radierer sah in der Natur seine Lehrmeisterin. So entstanden viele seiner Werke in der Landschaft unter freiem Himmel.

Im Lahntal und der mittelhessischen Gebirgslandschaft entdeckte Otto Ubbelohde unzählige Motive, die auch in die Illustrationen der Grimmschen Märchen einflossen. So ließ der Maler über dem nahegelegenen Rimberg Frau Holle die Betten ausschütteln. Berühmt ist auch der Rapunzelturm, den Ubbelohde in einem Lusthäuschen in Amönau fand. Die nähere Umgebung verewigte er in seinen Bildern.

Ubbelohde lebte 22 Jahre in Goßfelden. Gemeinsam mit seiner Frau Hanna hielt er Schweine, Federvieh und Bienen. Sie ernährten sich aus einem großen Gemüsegarten.

Am 08. Mai 1922 verstab der Zeichner, im Alter von 55 Jahren, an einem Krebsleiden. Zu früh, um große Anerkennung für seine Arbeit zu erfahren. Das Grab des Malers und seiner Frau befindet sich auf dem älteren Friedhofsteil in Goßfelden. Hohe Pappeln weisen den Weg.

Otto Ubbelohdes Familie übergab sein Atelier- und Wohnhaus mit dem künstlerischen Nachlass 1991 der Otto-Ubbelohde-Stiftung, die das Anwesen wieder instand setzte und im November 1999 der Öffentlichkeit zugänglich machte.

Im alten Ateliergebäude ist seit dem wieder ein Hauch der ursprünglichen Atmosphäre zu spüren. Mitten im lichtdurchfluteten Raum steht Ubbelohdes Staffelei. Unweit davon entfernt der alte Schreibtisch des Künstlers. Zu sehen sind unter anderem Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken und kunsthandwerkliche Arbeiten Ubbelohdes, die in wechselnden Ausstellungen in den Atelierräumen gezeigt werden. Die Wohn- und Arbeitswelt des Künstlers ist in der originalen Ausstattung des Hauses und den umliegenden Gärten, die zum Verweilen einladen, nachvollziehbar.

Die Otto-Ubbelohde-Stiftung ist heute darum bemüht, daß der künstlerische Nachlass, rund 3.000 Skizzen, Zeichnungen, Gemälde und Radierplatten nicht in Vergessenheit gerät.

Seit dem 12. Juni 2010 kann man in Goßfelden auch auf den Spuren von Otto Ubbelohde wandern. Beginnend am Haus des Künstlers werden auf einem, von Karl-Heinz Görmar ins Leben gerufenen Rundweg, die 16 Stationen im Ort beschrieben, von denen sich der Maler und Illustrator inspirieren lies.

Das Otto-Ubbelohde-Museum befindet sich am Otto-Ubbelohde-Weg 30 in Goßfelden. 

Weiterführende Infos finden Sie hier.


Verwendete Literatur:

- Festschrift zum Grenzgangfest 1988 in Goßfelden
- Info-Broschüre “Otto Ubbelohde” der Gemeinde Lahntal